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HERZieherin

Erzieherin im Home Office

Wenn das Highlight des Tages das Abwaschen ist. So richtig allein bin ich nicht, denn "Carola" ist ja bei mir und möchte auch noch eine Weile bleiben, glaube ich. Da ich durch die zwangsverordnete Ruhe nicht meinen Tag mit meinen schnuckeligen aufgeregt-und-lautstark-sich-beteiligen-wollen-an-egal-was-denn-sie-waren-ja-noch-niiiie-dran-Kindern verbringen kann, muss ich mir die Zeit anders vertreiben. Das Schöne am Job als Erzieherin ist, Langeweile gibt's nicht und jeder Tag ist anders chaotisch. So fällt es mir durchaus sehr schwer (auch unabhängig vom Berufsleben), mit der aktuellen Eintönigkeit klarzukommen. Genauer gesagt, mit Stillstand und n i c h t s t u n. Liegen bleiben. Aber ich muss doch was vorbereiten. Nein. Liegen bleiben. Aber ich könnte doch endlich mal aufräumen. Ja. Aber nein. Also ja, aber danach noch mehr liegen bleiben. Die Fenster müssten mal geputzt werden. Oha, liegt da viel Staub auf dem Schnurtelefon. Jetzt hätte ich mal richtig Zeit zum Briefe schreiben. Klavier üben wäre auch eine Idee. Ich hab noch drei, nein vier Bücher im Schrank stehen, die ich unbedingt lesen muss, da nur Leihgabe. Ach auf denen liegt auch Staub. Und die Pflanzen auf dem Balkon, Mensch, die Pflanzen auf dem Balkon! Sogenanntes Immerbraun. Das könnte ich doch mal weg...nein, ich darf ja nicht raus. Aber wenn ich mich heimlich im Dunkeln zur Biotonne schleiche? Und wenn jemand kommt, versteck ich mich dahinter (doch nicht darin!!). Ach lieber nicht, sonst sperre ich mich wieder ein aus Versehen und wie soll ich das bitte den Nachbarn erklären. Mannomann, war das anstrengend. Jetzt bin ich vom vielen Nachdenken darüber, was ich erledigen könnte, so kaputt, als hätte ich das alles tatsächlich gemacht, und zwar gleichzeitig. Erstmal wieder hinlegen. Oh krass, war das dort ein Spatz auf meinem Balkon? Heeey, schön, dich zu sehen! Da der nicht bleiben will, widme ich mich einem Puzzle. Ziemlich gut, 1000er, meine Profi-im-Puzzeln-Schwester wäre stolz auf mich (na gut, ich mach es auch schon zum vierten mal). Und schon wieder liegen. Wahnsinn, wie halten Wöchnerinnen das nur aus, ich kann schon nach zwei Tagen nicht mehr liegen?! Hat es da geklopft? Oh, nur eine Autotür. Hier gibt es eindeutig verschiedene Präferenzen für Lieblingspizzerias. Und Präferenzen für viele Pizzen. Scheinbar jeden Tag, den ganzen Tag. Und sehr fleißige Pflegekräfte. Ei, was war das für ein Geräusch?! Ach so, es regnet. Wie soll ich mich denn bei all diesem geschäftigen Trubel erholen, also wirklich! Aber ich muss zugeben, die Ausflüge vom Sofa zur Küche sind sagenhaft.






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