Wie wäre es mit einem Zungenbrecher? Um Kitakinder kümmern kann kurzweilige Kopfchaosknoten verursachen. Kennt ihr solche Chaosknoten? Jedes dieser wunderbaren Geschöpfe hat etwas zu erzählen oder einfach nur gerade ein anderes ganz wichtiges Bedürfnis und wir, an die diese Bedürfnisse und Berichterstattungen und Zuwendungsanfragen gerichtet sind, haben schlicht und ergreifend ZU WENIG OHREN! Lediglich zwei für eine ganze Kindergruppe sind nicht genug. Am liebsten würde ich den Auszug aus der folgenden Kindergartenvormittagsfreispielzeit wie ein Mashup übereinanderlegen. Doch für eine vereinfachte Lesbarkeit liste ich die Mono- und Dialoge doch besser der Reihe nach auf. "Un sskellk euch voa, gas würge alless gleichzeikig passian."
"MAMAAAARIS, kannst du kommen?" - "Warte bitte kurz, bis ich Moritz frische Sachen gebracht habe!"
"DAMAAARI, darf ich ein Bibobuch?" - "Ja, darfst du, schön, dass du fragst, pass bitte gut drauf auf."
"TEMAAAARES........! ICH WILL...!"
"MAMARIS?" - "Ja, Lilli?" "...MAMARIS?" - "Ja?" "...MAMARIS...?" - "Was ist denn, Lilli?" "...MAMARIS!!!!!!!!!!!" - "Lilli, ich höre dir zu, aber dann sag bitte auch, was du möchtest." "Äh MAMARIS, ICH..." (und dann folgt ein langer und ziemlich undefinierbarer, aber dafür ziemlich detaillierter Bericht über...irgendetwas) "...und MAMARIS?" - "Du, Lilli, ich muss Moritz beim Anziehen helfen." "ABER MAMARIS?" - "Nein, ich kann jetzt nicht bei dir sitzen bleiben, hier sind noch andere Kinder, die mir etwas zeigen wollen."
"TEMAAAARES!!!!!!!!!"
"DEMARES..." - "Ja, Max?" - "DEMARES, wo sind wir heute?" (Er meint, in welchem Bereich im Garten wir uns nachher aufhalten werden) - "Bei den Fahrzeugen." "...DEMARES?" - "Ja, Max?" - "Wo sind wir heute?" - "Bei den Fahrzeugen. Das habe ich doch eben schon gesagt. Und JETZT sind wir auch erstmal noch im Gruppenraum..."
"TEMAAAARES!!!!!!!!!!!!!!!!!" - "Du brauchst mich nicht anzuschreien. Wenn du etwas möchtest, kannst du zu mir kommen!" "ABER ICH WILL...!!!!!!"
"TAMARIS, ICH WILL AUCH MAL DIE MAGNETBAUSTEINE!" - "Ich habe sie nicht!" "ABER...!!!!!! ABER....ABER...DER HAT SIE SCHON SO LANGE!!!" (bestimmt erst etwa dreieinhalb Minuten, aber das ist ja immer so eine Sache mit dem kindlichen Zeitempfinden, also durchatmen und Geduldsfaden wieder durch die Nadel friemeln) - "Du findest bestimmt eine Lösung!"
(und nachdem mein Blick durch die Wuselkinder hindurch auf ein Knäuel Beine und Arme gefallen ist, das wimmert und scheinbar keine Freude an diesem was-auch-immer-Spiel zeigt): "Sooo, dann kommt die Matte wieder weg, wenn ihr euch damit nur herumschubst." "ABER!" "NEIN, sie kommt weg." "PLÖDE DEMARIS, ICH LAD DICH NIE WIEDER ZU MEINEM GEBURTSTAG EIN UND ICH MAG DICH GAR NICHT MEHR UND ICH HAU DICH KAPUTT!"
"KEMARES, garf ich meing Blak aus gem Geheimfach holn?" - "Natürlich."
"MAMARIS?" - "Ja? MAMARIS?" - "Ja, Lilli?" - "MAMARIS?" ...
Ich glaube, so viel mehr konstruktive Gesprächsinhalte gab es heute nicht, aber ich möchte euch dennoch daran teilhaben lassen. Immer wieder die gleiche Leier und die gleichen Fragen sind doch irgendwie wie Karussell fahren und hey, auf dem Rummel ist dieses Gefährt für Erwachsene unglücklicherweise verboten. Und wer möchte nicht hin und wieder trotzdem noch Karussell fahren...;) Wisst ihr, so ein Karussell hält auch irgendwann wieder an und man kann aussteigen und durchschnaufen und die ganzen Kullern im Kopf hören auf, zu kullern. Diejenigen von euch, die dieses Karussell fahren sehr anstrengt, möchte ich ermutigen: Jedem wird dabei irgendwann schwindlig oder schlecht. Jeder braucht mal eine Pause. Manchmal ist auch diese Rummelmusik einfach zu laut. Dann hilft Ohren zu- und Augen offenhalten und die Kinder bitten, Bescheid zu geben, wenn sich der Lautstärkepegel von Autoscooter-Achterbahn zu "normal" geregelt hat. Und manchmal setzt man sich auch auf's falsche Pferd oder steht mit dem falschen Fuß auf, und dann kann so ein ganzer Tag auch einfach ein einziger Drehwurm werden. Sowohl für die Kleinen, als auch für die Großen. Jeder von euch hat diese Woche Unmengen an kleinen und großen Meisterleistungen erbracht! Denkt mal drüber nach, und falls euch nichts einfällt, was ihr toll gemacht habt: Fragt das nächste Kind neben euch zu seinem Erfolgserlebnis und es wird euch strahlend antworten. Mit leuchtenden Augen mindestens ein "Ein Bild gemalt!" hervorbringen. Und mit einer solchen Mindestanforderung fällt euch sicher etwas Eigenes ein.
In diesem Sinne:
Hoch die Hände (zum Kleber abwaschen und bis dahin nix anfassen und nur - genau - einmal Seife nehmen), Wochenende!
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