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HERZieherin

Solidaritäteräää

Wisst ihr, wie unglaublich gut ein „Das hast du TOLL gemacht!“ tut? Wie viel Mut ein „Das kannst du SO GUT!“ macht? In der Kindergartengarderobe haben wir eine selbst konstruiert und bemalte Messlatte angebracht, mit Planeten und Raketen, und in DEM Tempo und bis zu DER Größe wollen die Kinder auch wachsen, glaube ich manchmal. (Nicht alle. Hannes will vielleicht lieber nicht weiterwachsen – er freut sich, dass er „SO GROß WIE DIE FEUERWEHR“ ist…also 112 cm.) Bei Kindern kann man regelrecht SEHEN, wie sie auch bei jedem Lob gefühlt zehn Zentimeter wachsen. Ich mag den Gedanken, dass sie das deswegen tun, weil ihr Herz dabei wächst. Weil es immer größer wird, gefüllt mit vielen kleinen und großen wertvoll-Worten.


Und nicht vergessen: Du und ich, wir waren ebenfalls einmal so ein Kind. Und nicht nur die Ohren eines Menschen wachsen ein Leben lang, sondern auch unser „Erwachsenenherz“ kann noch immer größer werden. Mit jeder Ermutigung, mit jeder Wertschätzung, mit jedem freundlichen Lächeln, mit jedem DANKE. Vorhin erreichte mich die Sprachnachricht einer begeisterten Mama, die sich für meine Blogbeiträge bedankt hat. Und JA, auch ich bin in dem Moment ein paar Zentimeter gewachsen (kann es nicht nachmessen, ich wohne nicht in der Kita, auch wenn das manche Kinder glauben!). So sitze ich hier und tippe aus meinem voller-bunt-kullernden-Ideen-Gedanken-Kopf ein paar Gedanken raus, die wiederum vielleicht DICH ermutigen oder fröhlich machen oder „HACH“ denken lassen. Einfach so und nicht perfekt. Aber p e r f e k t u n p e r f e k t !


Gestern habe ich kurz vor dem Schlafen ein Bibo-Buch (oder auch „bibi-Buch“…aus der Bibliothek) vorgelesen, in dem ein schlecht gelaunter Elefant EINFACH SO nach einem Stein tritt und damit den Flamingo trifft. Es handelt von vielen Dingen, die EINFACH SO gemacht werden. Um Tiere, die Dinge EINFACH SO machen und jemand anderen damit verletzen. Und zwar so lange, bis ein Erdmännchen es mal anders macht und EINFACH SO nett ist. Ich als Schlauberger-Erzieherin denke so oft: „Wie können wir das jetzt AM BESTEN pädagogisch lösen und einen freundlichen und wertschätzenden Umgang miteinander AM SCHLAUSTEN thematisieren, damit…msjkgkjskjhrlluzökljrkhkekrrrr?“ Dabei ist es manchmal SO EINFACH. Erst einmal Blick auf meine eigene Nase. So, wie ich es vormache, machen es die Kinder nach. Wenn ich pampig bin, kann ich sie nicht schimpfen, dass der Grummelbär sich in seine Höhle verziehen soll. Und immer wieder ertappe ich mich, dass ich ihnen zu wenig zutraue. Schon die nächste wütige Trotztirade vor Augen geht mein Herz auf, als Vicky nach ihrem gemeinen Schubser die weinende Miriam so lange liebevoll an sich drückt, bis die Schluchzer leiser werden und sie sich beruhigt. So schnell wird aus gemein sein GEMEINSAM…

In Sachen Solidarität und Teilen können wir meines Erachtens nach sowieso noch Einiges von unseren Kleinen lernen. Zum Beispiel ist es wahrhaft faszinierend, wie es DREI Kinder gleichzeitig schaffen, in ein- und denselben Hundehaufen zu treten. Sie nehmen sich das mit dem Teilen wohl sehr zu Herzen, das ist schon klasse. Und damit auch alle wirklich lange etwas davon haben, passiert das natürlich VOR dem Bibliotheksbesuch. (*** Wen es interessiert, hier kurz, wie es weiterging: Einmal alles notdürftig abgeputzt und mehr schlecht als recht in Mülltüten eingewickelt. Drinnen bückt sich die Bibliothekarin zu einem Kind in der ersten Reihe: „Warte mal, du hast da…“ – „NEIN!“, rufe ich alarmiert dazwischen und halte sie gerade noch rechtzeitig davon ab, an dem ersten Hundehaufentütenschuh herumzufriemeln. Nach meiner Erklärung guckt sie nicht gerade begeistert, aber was will man machen. An der Stelle möchte ich dazu aufrufen, sich für öffentliche Toiletten in Bibliotheken einzusetzen! Es ist weder eine Option, für einen reduzierten Harndrang das Bedürfnis der Kinder nach etwas zu trinken zu ignorieren, noch einen Reiserucksack voller Windeln, Wechselsachen und Feuchttüchern einzupacken…***) Richtig gute Vorbilder in Sachen Freundschaft sind auch Agnes und Friederike, die mir nahezu stolz ihre nassen Hosen zeigen: Beste Freundinnen sind nämlich die, die gleichzeitig einpullern!


Wir halten zusammen. Wir kleben zusammen. Wie die Hausschuhe am Fußboden, wenn man vorher (wenn Mamaris gerade kurz beim Poabwischen ist) ordentlich den Boden mit Kleber einreibt. Wie bei „KAUGUMMI“ im „Feuer-Wasser-Sand-Mülltonne-Kaugummi-Spiel“. Wie Hundekacke an ein bis drei Straßenschuhpaaren. Ein bisschen mehr Solidaritäteräää uns gut😊 Ich wünsche uns von Herzen, dass es auch bei uns das nächste Mal SO EINFACH ist. Und dass wir uns heute oder morgen oder auf jeden Fall ganz bald darauf vorfreuen, mal das ganz Andere zu tun – EINFACH SO!



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